Matt Dickinson
„Die Macht des Schmetterlings“
28.1.2019
Matt Dickinson
„Die Macht des Schmetterlings“
28.1.2019
Matt Dickinson erzählt in seinem Roman "Die Macht
des Schmetterlings" die fast unvorstellbare
Kettenreaktion ausgelöst durch einen Schmetterling.
Nachdem dieser an einem sonnigen Morgen auf
einer Wiese in der südenglischen Grafschaft
Wiltshire gerade frisch geschlüpft seinen allerersten
Flug unternimmt und dabei ein junges Kanninchen
erschrickt, welches daraufhin ein Rennpferd zu Fall
bringt. Auf Bitten des Pferdebesitzers soll der
Tierarzt das Pferd zu einem Rennen begleiten und
vor dem Start nochmals untersuchen. Während der
Veterinär ausser Haus ist, nimmt sein Sohn die
Schlüssel des Waffenschranks an sich, entwendet die
Waffe und geht mit einem Freund auf die Jagd.
Zur selben Zeit sind eine junge Japanerin auf dem
Weg zum Gipfel des höchsten Bergs der Erde und
eine Pilotin auf der Strasse Richtung Flughafen
Heathrow unterwegs. Die beiden Jugendlichen
machen derweil Jagd auf einen Hirsch. Auf dessen
Flucht quert er einen Waldweg und kollidiert mit
dem Sportwagen der Pilotin.
Wie nun ein wettsüchtiger Handwerker, ein
Taschendieb, ein Testpilot, ein japanischer
Geschäftsmann, eine durch Hunger angetriebene
Horde Parviane, ein Selbstmörder mit einer
Autobombe, eine Traube Heliumballons, ein
Kamerateam in Afrika, der Absturz eines Flugzeuges,
ins Bild oder Besser ins Buch passen, lässt sich auf
343 Seiten lesen.
Matt Dickinson gelingt es scheinbar mühelos
zahlreiche verschiedene Handlungsstränge in eine
Kettenreaktion einzuflechten. Damit macht er dem
Leser deutlich, welche Auswirkungen auch kleinste
Handlungen über unseren Alltag, unser Leben (und
Tod) entscheiden. Leider oder gerade gut, dass er
dabei nicht zu sehr in die Tiefe der Protagonisten
geht, um sie besonders herauszustellen, sondern
ohne sich zusehr in Details zu verlaufen, die
einzelnen Handlungen parallel abarbeitet. Kurzweile
entsteht, wenn Dickinson zwischen den einzelnen
Handlungssträngen konsequent geschickt hin und
her springt und somit bis zur letzten Seite die
anfangs aufgebaute Spannung beibehält. Damit ist
es schon recht schwer, dass Buch aus der Hand zu
legen. Es ist leicht verdauliche Kost und ein
spannender Zeitvertreib zugleich.
Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass Dickinson
selbst auf dem Dach der Welt stand und somit die
Geschichte um die junge Janpanerin Kuni noch
einiges an Brisanz gewinnt, denn der Autor weiß,
wovon er schreibt.
Daher vergebe ich 4 von 5 Punkten.
o o o o o
Matt Dickinson „Macht des Schmetterlings“
Gulliver-Verlag
ISBN: 978-3-4077-4593-4
Taschenbuch für 8,95 Euro